Outputs vs. Outcomes von agilen Retrospektiven: 5 Beispiele

Du möchtest die Outputs & Outcomes der Sprint Retrospektive besser verstehen? Alles klar, dabei kann ich dir helfen.

Sprint Retrospektive Output vs. Outcomes

Wusstest du schon, dass es einen Unterschied zwischen Outputs und Outcomes gibt? Dieser Unterschied ist wichtig zu verstehen.

• Outcomes: Outcomes sind quasi deine abstrakten Gesamtziele, also z.B. das, was das Unternehmen letztendlich erreichen möchte. Im Grunde sind sie ein “Objective” in der “Objectives and Key Results” bzw. OKR -Terminologie.
• Outputs: Outputs sind die Maßnahmen oder spezifischen Elemente, die zum Erreichen dieses Outcomes beitragen. Man könnte sagen, sie sind die Voraussetzungen oder die operativen Dinge, die notwendig sind, um das Ziel bzw. Outcome zu erreichen. In der “OKR” Terminologie handelt es sich also quasi um “Key Results”, es ist nicht mehr abstrakt sondern etwas konkretes.

Klingt kompliziert? Ich gebe dir einfach mal ein Beispiel anhand der agilen Retrospektive.

Outputs vs. Outcomes Agile Retrospektive

5 Sprint-Retrospektive Outputs und Outcomes

Einer der offensichtlichen “Outputs” der Retrospektive sind zum Beispiel die Maßnahmen bzw. Action Items. Warum brauchen wir eigentlich Maßnahmen?

Eine gute Frage! Durch die Frage nach dem “Warum” können wir feststellen, welches Ziel wir damit verfolgen - mit anderen Worten, wir können das “Outcome” dahinter verstehen. In diesem Fall ist das Outcome des Outputs “Action Items” einfach: Kontinuierliche Verbesserung. Aber lass uns noch ein wenig tiefer gehen. Lass uns eine kleine Hierarchie von Outcomes und Outputs für Retrospektiven entwickeln.

Ich habe einfach mal ein kleines Modell entwickelt. Unser Haupt-Ziel als Scrum Master oder Agile Coach ist die kontinuierliche Verbesserung. Die agile Retrospektive hilft nach meiner Erfahrung bei der Erreichung von vier abstrakten “Sub-Outcomes” bzw. Unter-Zielen hiervon. Ich gebe jeweils noch ein Beispiel für einen konkreten Output, der auf den jeweiligen Sub-Outcome einzahlt.

1. Haupt-Outcome: Kontinuierliche Verbesserung der Teamleistung.

   1. Sub-Outcome: Kontinuierliche Verbesserung. Das macht ein erfolgreiches agiles Team aus - es versucht immer, besser zu werden. Was wäre ein Output der Retro, das mit dem Erreichen dieses Ziels zusammenhängt?
      1. Output: Action Items Nur wenn du in deiner Retrospektiven Maßnahmen festhältst, wirst du Verbesserungen umsetzen.
   2. Sub-Outcome: Den Wert von Retrospektiven erkennen Es ist nicht ungewöhnlich, dass Teams die Retrospektive hinterfragen, sie für nicht notwendig halten oder zumindest “Retro Müde” (7 Maßnahmen dagegen hier) sind. Wie wirkt sich das auf die Leistung unseres Teams aus? Nun, auf lange Sicht hätte es wahrscheinlich einen ziemlich negativen Effekt für unser Outcome “Kontinuierliche Verbesserung”. Was wäre also ein Beispiel für einen Output, der sich positiv auswirkt auf dieses Sub-Outcome?
      1. Output: Anzahl der erfolgreich umgesetzten Verbesserungen aus Retros Dies könnte eine Metrik sein, die ihr messt - wie oft haben wir aus unserer Retrospektive erfolgreich eine Verbesserung umgesetzt? Es gibt Retrospektive Tools wie Echometer, die dir dabei helfen können, dies sichtbar zu machen.
   3. Sub-Outcome: Positive Stimmung und Energie Es liegt auf der Hand, dass eine positive Grundstimmung gut für die Gesundheit und somit der Fähigkeit zur kontinuierlichen Verbesserung des Teams ist. Anhand welchen Outputs können wir dies also in Retrospektiven fördern bzw. konkret sichtbar machen?
      1. Output: Aktiv positives hervorheben Die Frage, was gut gelaufen ist, ist eine typische Frage in Retrospektiven - und das ist gut so! Sie sollte jedes mal gestellt werden. Denn es trägt dazu bei, die Moral im Team zu verbessern oder hochzuhalten.
   4. Sub-Outcome: Verbesserung der Teamdynamik Variablen wie Vertrauen, psychologische Sicherheit, Kommunikation usw. sind für ein erfolgreiches Team von großer Bedeutung.
      1. Output: In Retrospektiven regelmäßig psychologische Sicherheit, Vertrauen etc. messen Du musst dies natürlich nicht tun, aber es ist ein Beispiel-Output für das oben erwähnte Sub-Outcome. Agile Coaches, die ihre Aufgabe ernst nehmen, haben oft das Bedürfnis, ihre Arbeit messbar zu machen. Ein Team-Health Check, der mit Retrospektiven kombiniert wird, ist eine gute Möglichkeit, dies zu tun. Wir haben einen Blog-Beitrag mit 3 Tipps zur Entwicklung eines Health Checks - und unser Echometer Retro & Health Check Tool kann dir bei Interesse ebenfalls bei der Implementierung helfen.
   5. Sub-Outcome: Die mentalen Modelle der Teammitglieder kennenlernen. Mentale Modelle sind die Modelle, mit denen Menschen die Realität wahrnehmen. Es gilt: Je ähnlicher die mentalen Modelle von Teams sind, desto besser ist die Leistung der Teams. Als Scrum Master und Psychologe bin ich der Meinung, dass eines der Hauptziele der agilen Retrospektive darin bestehen sollte, das Bewusstsein für die mentalen Modelle der anderen zu stärken.
      1. Output: Jedes Teammitglied die eigene Sichtweise eines Problems/einer Situation erläutern lassen Der offene Austausch darüber, wie jedes Teammitglied eine Situation wahrgenommen hat oder eine bestimmte Herausforderung angehen würde, sollte eine absolute Routine in der Retrospektive sein. Auf diese Weise kann jeder das mentale Modell der jeweiligen Teammitglieder besser verstehen.

Fazit - Outputs vs. Outcomes einer Retrospektive

Okay, eine ziemlich interessante Hierarchie über die Ziele eines Agile Coaches oder Scrum Masters wurde gerade vorgestellt. Hättest du das erwartet? Ich nicht, als ich anfing, meine Gedanken zu diesem Thema aufzuschreiben. 😄 Aber mir gefällt, was ich skizziert habe, denn es fasst zusammen, wie man als Outcome und Output der agilen Retrospektive sehen sollte.

Wenn du mehr über die Ziele eines Agile Coaches oder ein paar Reflexionen zu 5 KPIs zur Messung der Performance des Scrum Masters erfahren möchtest, lies den verlinkten Beitrag.