Die Kunst des Rückblicks: Durchdachte Fragen für wirkungsvolle Retrospektiven

Wenn du die Effektivität deines Teams voranbringen willst, dann kommst du nicht drumherum, regelmäßig zu reflektieren, was dein Team gemacht hat und wie man es in der Zukunft besser machen kann.

Genau zu diesem Zweck gibt es Retrospektive-Vorlagen. Diese bieten dir einen Katalog an Fragen, die man sich im Team stellen kann, um die Selbstreflexion bestmöglich zu unterstützen.

Ein Klassiker unter den Retrospektiven ist bspw. die “Gut / Schlecht” Retrospektive. In dieser stellt man sich die zwei simplen Fragen, was “gut” und was eher “schlecht” gelaufen ist. Und auch wenn diese beiden Fragen sehr allumfassend scheinen, so werden sie sehr schnell langweilig und erzeugen damit nur wenig brauchbare Insights in die Verbesserungsmöglichkeiten des Teams.

Und genau aus diesem Grund ist es wichtig, gut durchdachte Retrospektive-Fragen in einer Retro zu stellen. Diese bringen einerseits Abwechslung in das Retro-Ritual und andererseits zeigen sie neue Perspektiven auf die Zusammenarbeit im Team auf.

Die erste Retrospektive setzt an der Agilität deines Teams an. Hiermit kannst du überprüfen, ob dein Team wie ein geöltes Getriebe läuft, oder ob einige Reibungspunkte das ganze zum Rütteln bringen:

Wir erledigen die Dinge wirklich schnell. Kein Warten, keine Verzögerungen.

Wir sind in der Lage, genau abzuschätzen, was wir in einem bestimmten Zyklus und mit den gegebenen Ressourcen ausliefern können.

Unsere Sprint-Ergebnisse bedürfen keiner Nacharbeit nach dem Sprint, um ausgeliefert werden zu können.

Wir limitieren unseren 'Work in Progress', um jederzeit fokussiert zu sein.

Wann hat unsere Arbeitsweise zu einem suboptimalen Arbeitsfluss geführt? (z. B. unklare, ungeeignete oder nicht befolgte Richtlinien)

Wann hat unsere Arbeitsweise gut funktioniert?

Was waren kürzliche Beispiele für ein Inkrement, das am Ende des Sprints nicht funktionierte/auslieferbar war?

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Ein Team kann nur dann richtig gut funktionieren, wenn es an einem Strang und in die Selbe Richtung zieht. Diese Retrospektive Fragen gehen genau darauf ein. Arbeitet ihr miteinander oder gegeneinander?:

Health Check Fragen (Skala)

Im Team teilen wir ein gemeinsames Verständnis davon, was “gute Arbeit” ist.

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Stimme gar nicht zu Stimme voll zu

Offene Fragen

Umgang mit widersprüchlichen Prioritäten: ‘Wenn ich widersprüchliche Prioritäten bemerke, dann ...’

Kommunikation von Blockern: ‘Wenn ich bei einer Aufgabe nicht weiterkomme, teile ich das, indem ich …’

Umgang mit Konflikten: ‘Wenn ich merke, dass ein Konflikt in unserem Team entsteht, dann ...’

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Da wir schon die ganze Zeitz über Reflexion sprechen, muss dafür auch die nötige Grundlage gegeben sein. Die sogenannte “psychologische Sicherheit”.

Nur wenn diese vorhanden ist, ergibt es überhaupt Sinn, sich mit weiteren Problemen und Potentialen im Team zu beschäftigen.
Dies ist eine Healthcheck-Retro - eine Retrospektive, wo man die Fragen auf einer Skala von “Stimme voll zu” bis “Stimme gar nicht zu” beantwortet. Diese Arten von Retrospektiven nehmen in der Regel deutlich weniger Zeit in Anspruch. Sie ist also optimal für eine Woche in der die Zeit sowieso schon knapp ist oder in Verbindung mit der Frage “worüber wollen wir sonst noch sprechen?”:

Health Check Fragen (Skala)

Ich bekomme regelmäßig nützliches Feedback darüber, wie gut meine Leistung ist und wie ich mich verbessern kann.

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Stimme gar nicht zu Stimme voll zu

Wenn jemand in unserem Team Fehler macht, wird sie*er dafür nicht verurteilt.

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Stimme gar nicht zu Stimme voll zu

Man darf in unserem Team etwas auch mal nicht wissen.

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Stimme gar nicht zu Stimme voll zu

Bei Konflikten sprechen wir über die Sachebene, sodass sich keiner persönlich angegriffen oder verurteilt fühlt.

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Stimme gar nicht zu Stimme voll zu

Offene Fragen

Worüber wollen wir sonst noch sprechen?

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Du hast das Gefühl, dass in letzter Zeit bei deinem Team etwas die Luft raus ist? Dieser Herausforderung kann man sich gut stellen mit den dazu passenden Fragen der Akku-Retrospektive:

Wie voll ist dein persönlicher Akku gerade in Prozent?

Was hat deinen Akku in letzter Zeit entladen?

Was hat deinen Akku in letzter Zeit aufgeladen?

Was würde dir helfen, in den nächsten Wochen Energie zu sparen?

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Normalerweise schaut man bei einer Retrospektive immer auf die Vergangenheit, doch auch der Blick in die Zukunft kann einiges über den Status des Teams verraten. Deshalb kann man sich von Zeit zu Zeit auch mal mit den Future-Spektive Fragen befassen:

Was ist der wichtigste Meilenstein, von dem du dir wünschen würdest, dass wir ihn in der/n nächsten Woche(n) als Team erreichen?

Auf das Meistern welcher Hürde sollten wir uns in den nächsten Wochen besonders konzentrieren?

Worüber wärst du in der/n kommenden Woche(n) besonders dankbar?

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Manchmal kommt es vor, da hat man im Team super viel Energie und trotzdem scheint nur sehr wenig zu passieren. Häufig wird dieses Phänomen durch Engpässe im Team verursacht. Um sich diese Umstände mal genauer anzusehen, kann man sich die Engpass Retrospektive Fragen stellen:

Welche Möglichkeiten gibt es, diesen einen Engpass zu beheben?

Wenn es darum geht, wirklich außergewöhnliche Retrospektiven abzuhalten, dann muss man dafür mehr mitbringen als ein klasse Retro Vorlage. Hier kommen ein paar To-Do´s und Don´t-Do´s für deine nächste Retrospektive:

To-Do´s:

• Nutze immer andere Formate für Retrospektiven, um ein hohes Engagement zu erzielen.
• Passe die Auswahl der Retro-Fragen an die Umstände im Team an. Wenig Energie im Team → Akku-Retrospektive Fragen.
• Schaffe eine offene und schamfreie Atmosphäre. Das fördert die Ehrlichkeit und Feedbackqualität des Teams.
• Achte auf die Zeit. Kurze Retrospektiven sind nachweislich erfolgreicher. Achte auf das Zeitmanagement und sammle Feedback für die Fragen schon vor der Retrospektive ein.
• Feier dein Team. Nur wenn man die positiven Aspekte der Zusammenarbeit würdigt, kann ein hohes Selbstwertgefühl im Team entstehen.

Don´t-Do´s:

• Behandle die Retrospektive nicht als eine Pflichtübung. Niemand macht Dinge gerne unfreiwillig.
• Verhindere, dass Leute zu dominant in einer Retro werden. Das sorgt schnell dafür, dass Andere sich nicht gehört fühlen.
• Die Retrospektive darf nicht zum sinnfreien Kaffee-Klatsch werden. Deshalb sollte man nie ohne konkrete Maßnahmen aus der Retro gehen.
• Eine Retrospektive ist kein Beschwerdeforum. Achte darauf, dass es nicht um Schuldzuweisungen geht, sondern um gemeinsame Lösungen.

Wie du in diesem Artikel sehen kannst, geht es bei guten Retrospektiven um mehr als nur um “irgendwelche neuen Retroformate”.
Eine gute Retrospektive passt sich an die Gegebenheiten im Team an und dazu gehört auch das zur Situation passende Retro-Format.

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